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Der Gesundheitsstand der Deutschen 2025: Eine umfassende Analyse

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  • 29. Juni
  • 5 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 2 Tagen

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Einleitung

Die Gesundheit der Bevölkerung ist ein zentraler Indikator für das Wohlbefinden einer Gesellschaft und die Effizienz ihres Gesundheitssystems. In Deutschland, einem Land mit einem der teuersten solidar-finanzierten Gesundheitssysteme weltweit, steht die Gesundheitsversorgung vor großen Herausforderungen. Dieser Bericht beleuchtet den aktuellen Gesundheitsstand der Deutschen im Jahr 2025, basierend auf verfügbaren Daten und Entwicklungen im Gesundheitswesen. Dabei werden Aspekte wie Lebenserwartung, Krankenstand, Präventionsmaßnahmen, Fachkräftemangel und die Digitalisierung des Gesundheitswesens betrachtet.


Lebenserwartung und allgemeiner Gesundheitszustand

Die Lebenserwartung in Deutschland liegt derzeit unter dem Durchschnitt der westeuropäischen Länder. Während Frauen im Jahr 2035 mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung von über 84 Jahren rechnen können, liegt diese für Männer bei etwa 80 Jahren. Dennoch hat Deutschland in den letzten Jahren einen Rückgang der Lebenserwartung erlebt, insbesondere während der Covid-19-Pandemie, von dem sich das Land noch nicht vollständig erholt hat. Laut aktuellen Analysen gehört Deutschland in dieser Hinsicht zu den Schlusslichtern Europas, was teilweise auf unzureichende Präventionsmaßnahmen zurückgeführt wird.


Das Robert Koch-Institut (RKI) führt seit 2024 das Panel „Gesundheit in Deutschland“ durch, das die bisherigen Studien KiGGS, DEGS und GEDA ablöst. Dieses Panel liefert kontinuierlich epidemiologische Daten zum Gesundheitszustand der Bevölkerung, die an anderer Stelle im deutschen Gesundheitssystem nicht verfügbar sind. Diese Daten zeigen, dass chronische Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Demenz weiterhin eine große Belastung darstellen, insbesondere in einer alternden Gesellschaft. Die demografische Entwicklung führt dazu, dass immer mehr Menschen pflegebedürftig werden, was die Gesundheitsversorgung vor neue Herausforderungen stellt.


Krankenstand und Arbeitsausfälle

Der Krankenstand in Deutschland ist ein viel diskutiertes Thema. Laut Medienberichten und wirtschaftlichen Analysen wird oft ein hoher Krankenstand beklagt, der sogar den Wirtschaftsstandort gefährden könnte. Allerdings zeigen genauere Analysen ein differenzierteres Bild. Der Gesundheitsreport des BKK-Dachverbands weist darauf hin, dass die Zahl der Krankschreibungen im Jahr 2023 mit 22,4 Fehltagen pro Beschäftigten leicht rückläufig war im Vergleich zum Vorjahr. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) bestätigt, dass der Krankenstand in Deutschland 2023 mit 6,8 Prozent der Arbeitszeit auf dem Niveau der Vor-Corona-Jahre liegt, vergleichbar mit Ländern wie Frankreich oder Schweden.


Ein Grund für die Wahrnehmung eines hohen Krankenstands könnte die verbesserte statistische Erfassung von Krankmeldungen sein, die seit der Einführung automatisierter Meldeverfahren an Krankenkassen genauer erfasst werden. Zudem haben Erkältungswellen und ein bewussterer Umgang mit Atemwegserkrankungen nach der Pandemie zu einem Anstieg der erfassten Fälle beigetragen. Dennoch bleibt die telefonische Krankschreibung ein kontroverses Thema, da einige Arbeitgeber und Politiker einen Missbrauch dieser Option befürchten.


Herausforderungen im Gesundheitssystem

Fachkräftemangel

Eine der größten Herausforderungen für das deutsche Gesundheitssystem ist der Fachkräftemangel, insbesondere in der Pflege. Eine Studie von PwC prognostiziert, dass im Jahr 2035 etwa 1,8 Millionen Stellen im Gesundheitswesen unbesetzt bleiben könnten, was einem Engpass von 35 Prozent entspricht. Besonders betroffen sind die Alten- und Krankenpflege, da die demografische Entwicklung die Nachfrage nach Pflegekräften weiter steigert. Prognosen zufolge wird es im Jahr 2035 etwa 5,6 Millionen pflegebedürftige Menschen in Deutschland geben.


Die hohe körperliche und psychische Belastung in der Pflege führt zu Unzufriedenheit und einem Mangel an Nachwuchs. Um dem entgegenzuwirken, wird eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen durch höhere Bezahlung, mehr Anerkennung und bessere personelle Ausstattung gefordert. Digitale Technologien könnten Pflegekräfte entlasten, indem sie administrative Aufgaben reduzieren und die Autonomie von Pflegebedürftigen stärken.


Finanzierung und Gesundheitsausgaben

Die Gesundheitsausgaben in Deutschland beliefen sich im Jahr 2023 auf etwa 495 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 0,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dennoch liegt Deutschland mit Gesundheitsausgaben von 12,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) weltweit an zweiter Stelle hinter den USA. Die Ausgaben umfassen Prävention, Behandlung, Rehabilitation, Pflege sowie Verwaltungskosten und Investitionen in Gesundheitseinrichtungen.


Trotz hoher Ausgaben steht das Gesundheitssystem vor finanziellen Herausforderungen. Der GKV-Spitzenverband prognostiziert für 2025 eine Erhöhung des Zusatzbeitrags der gesetzlichen Krankenversicherungen, da die finanziellen Reserven der Kassen zurückgehen. Hochpreisige Arzneimittel, wie Gentherapien, stellen eine zusätzliche Belastung dar, und es wird diskutiert, wie diese Kosten durch Maßnahmen wie Ausschreibungen mit Qualitätsparametern oder eine Senkung der Umsatzsteuer auf Arzneimittel gedämpft werden können.


Digitalisierung

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens wird als zentrale Voraussetzung für eine zukunftsfähige Versorgung betrachtet. Mit dem Gesetz zur Beschleunigung der Digitalisierung (DigiG) wird die elektronische Patientenakte (ePA) ab 2025 flächendeckend eingeführt, um die Behandlungsqualität und medizinische Forschung zu verbessern. Zudem sollen strukturierte Behandlungsprogramme, die digitale Tools wie den elektronischen Medikationsplan oder Videosprechstunden nutzen, die Versorgung von chronischen Erkrankungen wie Diabetes optimieren.


Allerdings schreitet die Digitalisierung nur langsam voran. Eine Umfrage von Statista zeigt, dass die Nutzung elektronischer Rezepte und Patientenakten bei Ärzten im Jahr 2022 noch begrenzt war. Hindernisse wie mangelnde technische Infrastruktur und Datensicherheitsbedenken bremsen den Fortschritt. Dennoch wird für 2025 ein Umsatz von 57 Milliarden Euro im Bereich Digital Health erwartet, was das Potenzial dieses Sektors unterstreicht.


Prävention und Gesundheitsförderung

Ein wesentlicher Kritikpunkt am deutschen Gesundheitssystem ist die unzureichende Prävention. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach betont, dass zu wenig Prävention der Hauptgrund für die niedrige Lebenserwartung im Vergleich zu anderen westeuropäischen Ländern ist. Maßnahmen zur Vorbeugung von Herzinfarkten, Schlaganfällen und Diabetes sind an politischen Hürden gescheitert. Um dies zu ändern, wird die Schaffung eines Bundesinstituts für Prävention geplant, das gezielte Programme entwickeln soll.


Präventionsmaßnahmen wie Krebsvorsorge, Impfungen und Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten sind entscheidend für ein gesundes Leben. Dennoch zeigt das „Healthcare-Barometer 2025“ von PwC, dass nur 13 Prozent der Befragten den Ausbau digitaler Anwendungen als prioritär ansehen, was darauf hindeutet, dass das Bewusstsein für Prävention in der Bevölkerung weiter gestärkt werden muss.


Zufriedenheit mit dem Gesundheitssystem

Die Zufriedenheit der Deutschen mit ihrem Gesundheitssystem hat 2025 einen Tiefstand erreicht. Laut dem „Healthcare-Barometer 2025“ von PwC zählen nur noch 50 Prozent der Befragten das deutsche Gesundheitssystem zu den besten weltweit, der niedrigste Wert seit 2014. Besonders kritisch sind Menschen über 55 Jahre, die häufiger mit dem Gesundheitswesen in Kontakt kommen. Die größten Kritikpunkte sind der Fachkräftemangel (65 Prozent), Finanzierungsprobleme (56 Prozent) und Versorgungsdefizite in ländlichen Gebieten (49 Prozent).


Ein weiterer Kritikpunkt ist die Zeit, die Ärzte für Patienten aufwenden. 42 Prozent der Befragten bemängeln, dass Mediziner zu wenig Zeit haben, insbesondere bei gesetzlich Versicherten. Die Öffnungszeiten von Praxen sind für Berufstätige oft ungünstig, und der Ausbau der Telemedizin, der diese Probleme mildern könnte, kommt nur schleppend voran.


Reformen und Zukunftsperspektiven

Die deutsche Gesundheitspolitik steht 2025 vor entscheidenden Weichenstellungen. Die Krankenhausreform, die 2024 vom Bundesrat verabschiedet wurde, zielt auf eine bessere Qualität und Spezialisierung der Kliniken ab. Komplizierte Operationen sollen künftig nur noch in spezialisierten Kliniken durchgeführt werden, um die Patientensicherheit zu erhöhen. Zudem wird das Implantateregister Deutschland ab 2025 den Vollbetrieb aufnehmen, um die Qualität von Implantaten wie Hüft- und Knieprothesen zu sichern.


Das Pflegestudiumstärkungsgesetz, das ebenfalls 2025 in Kraft tritt, erweitert die Kompetenzen von Pflegekräften in der Behandlung von chronischen Erkrankungen wie Diabetes oder Demenz. Diese Maßnahmen sollen die Versorgungsqualität verbessern und den Fachkräftemangel abmildern.


Fazit

Der Gesundheitsstand der Deutschen im Jahr 2025 ist von einer komplexen Gemengelage geprägt. Während die Lebenserwartung unter dem westeuropäischen Durchschnitt liegt, bleibt der Krankenstand auf einem stabilen Niveau, auch wenn die öffentliche Wahrnehmung oft ein verzerrtes Bild zeichnet. Der Fachkräftemangel, hohe Gesundheitsausgaben und die langsame Digitalisierung stellen das Gesundheitssystem vor große Herausforderungen. Gleichzeitig bieten Reformen wie die Krankenhausreform und die Einführung der elektronischen Patientenakte Chancen für eine zukunftsfähige Versorgung.


Um den Gesundheitsstand der Bevölkerung nachhaltig zu verbessern, sind verstärkte Präventionsmaßnahmen, bessere Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen und ein konsequenter Ausbau der Digitalisierung unerlässlich. Nur durch einen ganzheitlichen Ansatz kann Deutschland sein Gesundheitssystem stärken und die Zufriedenheit der Bevölkerung erhöhen.


Quelle: KI generiert


 
 
 

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